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"Anschluss Zukunft" und der chinesische Literatur-Nobelpreisträger 2012 - Mo Yan

In seinem Buch Die Knoblauchrevolte von 1993 schreibt Mo Yan am Anfang des vierzehnten Kapitels:

Wer keine Angst hat, dass er zerstückelt wird, stürzt Parteisekretäre und Direktoren.
Massenprotest verbietet das Gesetz des Staates.
Doch die, die ihre Türe verschließen und untätig bleiben, die ihre Untergebenen das Volk ausbeuten lassen, bekommt man die nicht auch mit dem Gesetz zu fassen?
Aus einem Lied, das der blinde Zhang Kou sang, als das Sicherheitsamt die unruhestiftenden Massen festnahm und verhörte
Zitat:
“In sternklarer Nacht führte Gao Yang seinen mit Knoblauchstengeln beladenen Eselskarren zur Kreisstadt. Die Last war so schwer, dass das wacklige Gefährt knarrte und quietschte und bei jedem Schlagloch so bedenklich ächzte, dass Gao Yang Angst bekam, der alte Karren könnte jeden Augenblick auseinanderbrechen. Als er die kleine Steinbrücke über den Sand-Fluss erreichte, packte er den Esel fest am Geschirr und stützte den Wagen mit der Hüfte ab, um dem abgemagerten kleinen Tier zu helfen, das eher wie eine zu groß geratene Ziege aussah, die man mit einer Hand umwerfen konnte. Die Steinplatten auf der Brücke waren uneben, die Wagenräder polterten. Unter den Brückenpfeilern stand das Wasser in Lachen, die das kalte Sternenlicht widerspiegelten. Auf der Steigung legte er sich das Seil, das mit der Achse verbunden war, über die Schulter, um dem Esel beim Ziehen zu helfen. Hinter der Brücke begann die Asphaltstrasse, die zur Kreisstadt führte. Sie war glatt und auch bei Wind und Regen immer befahrbar. Diese Strasse war mit dem Geld gebaut worden, das man nach dem Dritten Plenum des ZK gesammelt hatte. Er konnte sich noch gut erinnern, wie er sich damals beschwert hatte: “Warum so viel Geld ausgeben? Wie oft im Leben fahre ich schon in die Kreisstadt?” Mittlerweile wusste er, dass er sich geirrt hatte. Bauern planen nur auf kurze Sicht, um schnell einen kleinen Profit einzuheimsen. Das ist unklug. Die Regierung dagegen ist weise. Auf sie zu hören ist bestimmt kein Fehler. Das sagte er heute immer, wenn das Gespräch darauf kam.”
Man kann zu einigen Aussagen sicher sehr geteilter Meinung sein, ABER: ein bißchen China ist wohl überall!

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